Streuobst

Als Streuobst bezeichnet man hoch-oder mittelstämmiger Obstbäume auf Dauergrünland. Das Grünland wird wird ein-bis zweimal jährlich gemäht oder extensiv beweidet. Auf die Anwendung von synthetischen Pflanzenschutz- und mineralischen Düngemitteln wird verzichtet. Das setzt die Verwendung alter, robuster und für den Standort bewährter Sorten voraus.

Streuobstwiesen gehören zu den traditionellen Landnutzungsformen in der Altmark, die aus kulturgeschichtlichen, landschaftsprägenden sowie naturschutzfachlichen Gründen unbedingt zu erhalten und zu mehren sind. Als Lebensräume für viele bedrohte Tier-und Pflanzenarten gehören sie zu den geschützten Biotopen und bergen darüberhinaus das wertvolle genetische Potential der traditionellen Obstsorten der Altmark. Mit Hilfe der Thematik" Streuobst" ist es auch besonders gut möglich, Kindern den Zugang zur Natur zu erschließen und spielerisch komplexe Zusammenhänge im Naturkreislauf zu vermitteln.

Das ZÖNU war im Rahmen des Bundeswettberwerbes "REGIONEN Aktiv - Land gestaltet Zukunft " (gefördert durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft) Träger von zwei Streuobstprojekten zu Beginn der 2000er Jahre, deren wesentliche Inhalte aktuell vom Verein fortgeführt werden:

"Streuobst in der Altmark -Verbraucherberatung und Umweltbildung zur Erhaltung, Pflege und Bewirtschaftung alter regionaltypischer Obstsorten in der Altmark"

Die wesentlichen Inhalte:
- Konzipierung und Erprobung von Bildungsveranstaltungen für Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen
- Verbraucherberatung zur Planung, Pflanzung, Pflege, Sortenwahl und Verarbeitung von Streuobstbeständen
- Durchführung von öffentlichen Sortenbestimmungen, Obstbaumschnitt- und veredlungskursen, Vortragsveranstaltungen
- Initiierung von Kooperatiosverträgen zur Wiederinnutzungnahme von nicht mehr bewirtschafteten Streuobstwiesen

„Straße der alten Obstsorten“ durch die Altmark

Der Projektinhalt war die Planung einer touristischen Route für Rad- und Autofahrer*innen entlang historisch gewachsener Obstbaumalleen und Streuobstwiesen durch die Altmark. Durch Verknüpfung und Wiederbelebung traditioneller Wege, die Einbindung von Schauwiesen und Lehrpfaden sowie die Anbindung an bedeutsame touristische „Leuchttürme“ der Altmark, dient diese Route neben der Umweltbildung und der Förderung der regionalen Identität vor allem der Erhöhung der Attraktivität der Region für den Landtourismus. Darauf aufbauend war/ist es möglich die naturschutzfachlich äußerst wertvollen und die altmärkische Landschaft prägenden Streuobstbestände zu erhalten und zu entwickeln sowie das genetische und kulturgeschichtliche Potential der alten Obstsorten der Altmark zu sichern.
Die Route verbindet nicht nur Standorte von Streuobstbeständen sondern es sind auch touristische Besucherzentren, Hotels, Pensionen, Restaurants, Cafes, Mostereien, Baumschulen und Direktvermarkter einbezogen.

Die im Rahmen des Projektes entwickelte Broschüre mit Verlaufskarte und Sortenporträts kann beim ZÖNU käuflich erworben werden
Preis: 5,00 € zzgl. Versand
Bestellungen bitte per E-Mail an
zoenu@elbetourist.de